Gianfranco Cunsolo

Verglichen mit seinen holländischen Nature & More Kollegen kann sich Gianfranco auf die mediterrane Sonne verlassen. Gianfranco berichtet: „Sizilien liegt im südlichen Teil vom Mittelmeer, nicht mehr als 150 km von der nord-afrikanischen Küste entfernt. Deswegen haben wir die meiste Zeit des Jahres Sonne, sogar die Winter sind mild.”

Gianfranco nutzt die Sonne als Energiequelle. Er hat Solarflächen installiert. Er erklärt: „Wir gehen davon aus, mit den Solarflächen ungefähr die Hälfte unseres momentanen Energieverbrauchs einsparen zu können. Das ist gut für die Umwelt und unseren Geldbeutel – eine gute Win-Win Situation.”

CO2-Fußabdruck („carbon footprint“)

Der CO2-Fußabdruck („carbon footprint“) gilt als eines von mehreren Kriterien, um die Nachhaltigkeit eines Produktes oder das nachhaltige Wirtschaften einer Firma zu bestimmen. Unter einem CO2-Fußabdruck versteht man die Summe aller Treibhausgase, die durch den Lebenszyklus eines bestimmten Produktes, oder das Bestehen einer bestimmten Firma in einem festgelegten Zeitraum verursacht werden. Der Fußabdruck eines Produktes beziffert also die Kohlendioxidbilanz dieses Produktes von dessen Herstellung/Erzeugung durch dessen gesamten Lebenszyklus bis in das Verkaufsregal. Normalerweise wird der CO2-Ausstoss pro kg Produkt oder Verkaufseinheit berechnet und kommuniziert.

Das Berechnen eines CO2-Fußabdruck ist die  Grundlage für das Erarbeiten von Strategien zur Reduzierung von Treibhausgasen. Nachdem der Fußabdruck eines Produktes errechnet wurde, wird in einem nächsten Schritt versucht, solche Strategien zur Treibhausgasemissionsreduzierung zu entwickeln. Emissionen, welche nicht reduziert werden können, werden durch den Erwerb von sogenannten carbon credits neutralisiert. Carbon credits werden auch Emissionsreduzierungszertifikate genannt und werden durch Projekte, die ihrerseits Treibhausgasemissionen vermeiden, generiert. EOSTA neutralisiert Emissionen, welche nicht reduziert werden können, durch den Erwerb von Soil & More carbon credits, welche durch Kompostierungsprojekte in Entwicklungsländern unter Kriterien höchster Nachhaltigkeit erworben werden.

Auch die Datenerhebung und -bewertung von EOSTAs Produkten erfolgt durch Soil & More international B.V., und lehnt sich an die „Corporate Carbon Footprint Guidelines“ des „World Resource Institutes“ (WRI) und des „World Business Council for Sustainable Development“ (WBCSD) an. Alle CO2-Emissionen in der gesamten Lieferkette eines Produktes wurden identifiziert und mit Hilfe von Fragebögen, Besuchen vor Ort und Desktop-Untersuchungen analysiert. Der Datenerhebung liegen die Normen ISO 14044 und ISO 14064  zu Grunde. Bezüglich Systemgrenzen und Verfahren sind die carbon credits im Einklang mit PAS 2050. Aufgrund der Schwierigkeit gute, zuverlässige Daten zur Berechnung der Konsums- und Recyclingsphase zu erwerben, wurden diese Phasen dem Fußabdruck nicht beigefügt.

Durch die carbon footprints seiner Produkte gewinnt EOSTA Einblick in deren verschiedene „Emissionsquellen“ (bestimmte Faktoren im Lebenszyklus des Produktes, welche Traibhausgasemissionen ausstossen) . So kann unter anderem festgestellt werden, auf welche  dieser „Emissionsquellen“ EOSTA direkten Einfuss hat, und auf welche EOSTA eingeschränkten, bzw. keinen Einfluss hat. Zu den direkt beeinflussbaren  Faktoren zählen in der Landwirtschaft die Verbrennung von fossilen Brennstoffen im Zusammenhang mit Fahrzeugen und Arbeitsgeräten, Verflüchtigungen von Kühlflüssigkeit sowie Bodenemissionen, die u.a. durch den Einsatz von Stickstoffdünger erzeugt werden. Die indirekten Faktoren umfassen den gekauften Strom. Dieser wird in beteiligten Betrieben u. a. zum Verpacken, Lagern, stationären Kühlen sowie in EOSTAs Packstation und im Büro gebraucht. Hinzu kommen der Transport und das mobile Kühlen von den Betrieben zur Packstation, zum Hafen, über den Seeweg, die Abwicklung des Importes, der Transport und der Absatz an den Einzelhandel. Auch das Herstellen und Transportieren von landwirtschaftlichen Inputs und Verpackungsmaterialien zählt zu den indirekten Faktoren.

Alle erfassten Faktoren werden in CO2-Äquivalente umgerechnet. Diese werden bereitgestellt vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), von der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC), der International Energy Agency (IEA), dem U. S. Department of Energy (DOE)/Energy Information Administration (EIA), dem United Nations Environmental Program (UNEP), dem United Kingdom Department for Environment, Food and Rural Affairs (Defra) und anderen international anerkannten Institutionen.