Eine Initiative von

Bio Bullsh*t Bingo

Jeder, der im Bio- bzw. Nachhaltigkeitsbereich tätig ist oder beim Einkauf auf biologisch erzeugte Produkte achtet, bekommt sie oft zu hören: Vorurteile, Spekulationen und Allgemeinplätze; von „Ist doch alles nur Marketing-Geschwätz“ bis „Bio kann die Weltbevölkerung nicht sattmachen“. Wer in einer Firma oder Organisation ohne Ideale arbeitet, wird hingegen kaum ins Kreuzverhör genommen. Ziemlich komisch, oder? 

Mit einem Augenzwinkern haben wir darum für jeden, der sich zum Thema Bio rechtfertigen muss, unser Bio Bullsh*it Bingo entwickelt. Statt Bingokarten mit Zahlen verwenden wir Textblöche mit gängigen Schlagwörtern und Vorurteilen. Beim nächsten Familienessen, beim Info-Abend der Stadt oder bei einer Diskussionsrunde im Fernsehen einfach zur Hand nehmen und die Wortphrasen streichen, die fallen. Sind alle Aussagen in einer Reihe, Spalte oder Diagonale gestrichen (sind also im Gespräch gefallen), stehen Sie auf und rufen laut „Bullsh*t!“.

DAS BIO BULLSH*T BINGO FINDEN SIE HIER ZUM DOWNLOAD 

Aber: machen Sie es besser als die, die es besser zu wissen glauben - und arbeiten Sie mit Argumenten, um die Vorurteile zu entkräften. Hier haben wir alle Bio Bullsh*t Bingo Aussagen und die passenden Antworten für Sie zusammengestellt: 

  1. Nur mit Bio
kann man die Weltbevölkerung gar nicht ernähren 
    => Mit konventionell auch nicht, wie die letzten 50 Jahre und verschiedene Studien gezeigt haben. Die Vereinten Nationen schätzen, dass weltweit rund 795 Millionen (805 Mio. in 2014) von insgesamt 7,5 Milliarden Menschen hungern. Das sind knapp 11 Prozent der Weltbevölkerung oder etwa jeder neunte Mensch. Gerade auf ertragsarmen Böden in vielen Entwicklungsländern können ökologische Anbauweisen sogar zu Ertragssteigerungen führen (z.B. durch Mehrfruchtanbau oder Einbringen von Kompost). Intensiv-Landwirtschaft hingegen zerstört u.a. mehr und mehr die Grundlagen für zukünftige Erträge: fruchtbare und lebendige Böden. Deshalb kommen wir zur Sicherung der Welternährung um eine umweltschonendere Landwirtschaft gar nicht umhin! Unabhängig von der Anbauweise müssen wir aber auch unsere Konsumgewohnheiten kritisch hinterfragen: Wir essen zu viel Fleisch und andere tierische Erzeugnisse, und werfen zu viele Lebensmittel weg. Das bedeutet Stress für Klima und Umwelt. Lesen Sie mehr hier.
  2. Wie ‚Bio’ ist es noch, wenn’s aus Afrika kommt? 
    => Es ist absolut Bio! Alles, was das EU-Biologo trägt, entspricht den gleichen Richtlinien, das wird auch regelmäßig durch akkreditierte Kontrollstellen überprüft. Sowohl im Herkunftsland als auch bei uns, wenn die Waren in unserem Lager eintreffen, kontrollieren wir auf Pestizid-Rückstände etc. Zusätzlich besuchen wir unsere Bio-Erzeuger mindestens einmal im Jahr und sehen uns vor Ort persönlich die Betriebe an. Lesen Sie mehr hier.
  3. Das ist doch alles nur eine Marketing-Lüge
    => Nein, ist es nicht. Bio ist nicht nur ein Buzzword, sondern in Gesetzen und Richtlinien verankert, deren Einhaltung streng kontrolliert wird. Lesen Sie mehr hier.
  4. Bio, das kann sich doch kein Normalverdiener leisten
    => Bio ist nicht zu teuer, sondern konventionell ist zu billig! Was wir mit Schnäppchen und Sonderangeboten hier sparen, bezahlen wir auf anderem Wege: als Steuerzahler über z.B. höhere Abwasser- oder Müllentsorgungsgebühren. Oder unsere Enkel werden zur Kassen gebeten, oder Menschen am andere Ende der Welt. Mit jedem Euro, den wir ausgeben, entscheiden wir darüber, in welcher Welt wir leben wollen. Ist uns eine lebenswerte Landschaft mit Bienen, Vögeln, heimischer Flora und Fauna wichtig? Sind uns sauberes Trinkwasser und fruchtbare Böden, auf denen gesunde Nahrungsmittel wachsen, wichtig? Ist uns Tierwohl wichtig? Dann sollten es uns die paar Cent mehr wert sein! Lesen Sie mehr hier.
  5. Das Bio aus dem Supermarkt ist doch alles nur Alibi-Bio.
    => Wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin – das gilt selbstverständlich auch für den Supermarkt. Wenn ein Produkt das Bio-Logo trägt (das deutsche Biosiegel oder das EU-Biologo), dann ist es Bio, ohne Wenn und Aber. Es gibt kein Bio zweiter Klasse. Das EU-Siegel sagt aus, dass ein Lebensmittel nach den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hergestellt wurde. Und das wird regelmäßig von akkreditierten Kontrollstellen überprüft. Lesen Sie mehr hier.
  6. Es ist nicht bewiesen, dass Bio gesünder ist
    => Bio-Obst und Gemüse enthält nachweislich weniger Pestizide, mehr Vitamin C und Antioxidantien. Auch für unsere Mitwelt, also für Tiere und Pflanzen, sowie für die Anrainer und Angestellten landwirtschaftlicher Betrieb ist Bio gesünder. Sie sind im konventionellen Landbau oft erheblichen Pestizidbelastungen ausgesetzt. Untersuchungen der letzten 30 Jahre belegen ein erhöhtes Risiko, an Lymphkrebs zu erkranken, für Menschen, die regelmäßig mit Pestiziden in Kontakt kommen (Quelle: Greenpeace). Lesen Sie mehr hier.
  7. Bio kaufe ich nicht mehr, das Zeug schmeckt doch nach nichts.
    => Menschen schmeckt oft das besser, was sie kennen und was sie gewöhnt sind. Oft sind unsere Geschmacksnerven bereits übersteuert und an eine künstlich erzeugte Intensität gewöhnt, die mit dem ursprünglichen Geschmack nichts mehr zu tun hat. Dann können die naturbelasseneren Bio-Lebensmittel tatsächlich etwas blass wirken. Vor allem bei hoch verarbeiteten Produkten, wie z.B. Fertigsuppen, Trockenmahlzeiten aber auch Milchmischprodukten kommt es zu solchen Wahrnehmungen. Im Umkehrschluss schmecken viele konventionelle Lebensmittel für Menschen, die sich hauptsächlich Bio ernähren, extrem künstlich und werden abgelehnt. 
  8. Die Spritz- und Düngemittel im konventionellen Landbau sind alle von der EU erlaubt, also werden sie schon nicht so schlimm sein.
    =>  In den allermeisten Risikobewertungen werden nur einzelne chemische Stoffe berücksichtigt. Cocktail-Effekte (also mögliche toxische Wechselwirkungen von Schadstoffmischungen) bleiben außen vor. Auch fehlen allgemein anwendbare Leitlinien dafür, wann und wie Bewertungen für Schadstoffmischungen durchgeführt werden sollen - während die chemischen Substanzen, denen Mensch und Umwelt täglich ausgesetzt sind, ständig komplexer werden. Eine enorme Pro-Agrarchemie-Lobby setzt sich in Brüssel jeden Tag dafür ein, dass solche Verfahren im Sand verlaufen. Und vieles, was zunächst als „unbedenklich“ eingestuft und seitens der EU erlaubt wurde, entpuppt sich später als (potentiell) gefährlich. Auch Neonicotinoide (eine Gruppe hochwirksamer Insektenbekämpfungsmittel) wurden von der EU zunächst durchgewunken, heute gelten sie als Hauptverantwortliche für das Insektensterben bzw. Bienensterben (gefolgt vom Sterben unserer Wiesen- und Ackervögel, wie aktuelle Studien aus Frankreich berichten). Lesen Sie mehr hier.
  9. Wir haben gar nicht genug landwirtschaftliche Fläche, um Bio-Lebensmittel für alle anzubauen.
    => Gerade auf ertragsarmen Böden in vielen Entwicklungsländern können ökologische Anbauweisen sogar zu Ertragssteigerungen führen (z.B. durch Mehrfruchtanbau oder Einbringen von Kompost). Intensiv-Landwirtschaft hingegen zerstört u.a. mehr und mehr die Grundlagen für zukünftige Erträge: fruchtbare und lebendige Böden. Deshalb kommen wir zur Sicherung der Welternährung um eine umweltschonendere Landwirtschaft gar nicht umhin! Wer mehr lesen will, dem sei der „Agriculture at a Crossroads“-Report der FAO empfohlen. Lesen Sie mehr hier.
  10. Bio? Ich will doch keine Raupen in meinem Essen finden!
    => Die Chance ist klein, eine Raupe im Bio-Salat zu finden, wenn man ihn zuvor gewaschen hat. Viele Pestizide hingegen verschwinden nach dem Waschen nicht… Lesen Sie mehr hier.
  11. Diese Bio-Bauern aus Übersee, die nehmen unseren Bauern hier doch die Geschäftsgrundlage weg.
    => Wer auf köstliche Bio-Ananas, Bio-Trauben und -Äpfel im Winter und auf einen Tee mit frischem Bio-Ingwer zur Erkältungszeit nicht verzichten will, der kommt um Import-Bio nicht umhin. Die Nachfrage nach diesen Produkten kann nicht durch heimische Bauern gedeckt werden, es besteht also keine Konkurrenzsituation. In den Fällen, in denen regional produzierte Agrarprodukte mit importierten Bio-Produkten konkurrieren, lohnt sich ein sorgfältiger Blick auf die Ökobilanz. Nach einem halben Jahr Lagerung (vor allem bei Ultra Low Oxygen (ULO)-Lagerung) ist der Energieaufwand für einen deutschen Bio-Apfel zum Beispiel größer als für einen frisch geernteten Bio-Apfel aus Argentinien, der per Schiff nach Europa transportiert wird. Auch der Geschmack leidet durch die lange Lagerung. Mit der Nachfrage nach Übersee-Bio senden wir den Landwirten in Entwicklungs- und Schwellenländern zudem ein wichtiges Signal. Nämlich, dass Bio eine lohnenswerte, zukunftsfähige Alternative ist zum Chemie-Einsatz in der konventionellen Landwirtschaft. Wir schaffen für sie positive Anreize, auf Bio umzustellen. Der positive Beitrag, den wir durch unseren Kauf dort leisten, kommt uns letztendlich auch hier wieder zugute – schließlich leben wir ja alle auf dem gleichen Planeten.  
  12. Es gibt doch so viele verschiedene Bio-Siegel, da macht doch eh jeder, was er will.
    => Die Ausgangslage für die Konsumenten ist eigentlich sehr einfach: Bio-Lebensmittel dürfen bereits seit vielen Jahren (weltweit!) nur mit Zertifizierung durch eine staatlich anerkannte Zertifizierungsstelle (muss zwingend auf jeder Verpackungsdeklaration vermerkt sein) vermarktet werden. Im deutschsprachigen Raum ist auch der Begriff „Öko“ analog zu „Bio“ geschützt. Die Biozertifizierung überwacht die Einhaltung der Biogrundsätze von Feld und Stall bis an den Verkaufspunkt: Produktion unter Einbezug natürlicher Kreisläufe, keine chemisch-synthetische Hilfsmittel, keine Gentechnik, artgerechte Tierhaltung, etc., Je nach Land und Marktsituation dominieren staatliche Biosiegel, Bioverbandlabels oder weitere Biozeichen, z.B. von Zertifizierungsstellen oder Bioprogrammen von Vermarktern. Alle müssen selbstverständlich die Biogrundsätze einhalten, verlangen aber teilweise viel weiterreichende Anforderungen, die ebenso wie die Zertifizierungsverfahren laufend weiterentwickelt werden: Ein gesunder Wettbewerb zum Nutzen der Konsumenten und der Umwelt! Lesen Sie mehr hier.
  13. Ich kaufe kein Bio mehr, das ist mir bisher immer alles nach einem Tag verschimmelt.
    => Auf die richtige Lagerung kommt es an, und darauf, nur das zu kaufen, was man tatsächlich auch verbrauchen bzw. verarbeiten kann! Biologisches Obst und Gemüse wird naturnah angebaut und nicht mit Agrar-Chemie gespritzt; die Schale von Bio-Zitronen beispielsweise wird nicht mit Wachs behandelt. Somit unterliegen Bio-Produkte dem natürlichen Alterungsprozess. Man sollte Gemüse daher im Kühlschrank in der Gemüselade aufbewahren, bzw. in einem nicht zu trockenen Keller. Manches Gemüse, wie zum Beispiel Kürbis, Gurken und Tomaten, hält sich bei Zimmertemperatur am besten. Ebenso exotisches Bio-Obst. Hier sind Warenkunde und eine gute Planung gefragt! 
  14. Bio-Bauern schummeln doch alle, um mehr Geld zu verdienen. 
    => Auch Bio-Bauern spritzen, aber eben nur biologische Substanzen, die in den Richtlinien zur biologischen Bewirtschaftung ausdrücklich erlaubt sind, wie etwa Pflanzenauszüge und -öle, homöopathische und biodynamische Präparate, oder eingeschränkte Mengen an Kupfer und Schwefel. Chemisch-synthetische Substanzen, wie sie in der konventionellen Landwirtschaft angewendet werden dürfen, sind im Biolandbau aus gutem Grund verboten, da Wirkstoffe in diesen Präparaten ernsthafte Schäden an Umwelt und Gesundheit anrichten können. Jährliche Kontrollen aller Biobetriebe überprüfen die Einhaltung der biologischen Richtlinien und sanktionieren Verstöße. Lesen Sie mehr hier.

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Die Nachhaltigkeitsblume ist der Kern unseres Geschäfts. Jeder Nature & More-Erzeuger hat seine eigene Nachhaltigkeitsblume. Sie gibt Auskunft über sein individuelles Engagement in den jeweiligen Nachhaltigkeits-bereichen. Mehr Infos hier.