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Jan und Sam

Arenosa

Hallo, wir sind Jan und Sam von Arenosa und wir bauen Bio-Pastinaken und andere tolle Gemüse im sandigen Polder-Boden hier in den Niederlanden an. Unser Hof liegt in der Nähe der Stadt Lelystad. Es ist schon erstaunlich, dass dieses Gebiet vor weniger als 60 Jahren noch vollständig von der Nordsee bedeckt war.

Unser Bauernhof erstreckt sich auf 70 Hektar, und hier wachsen neben Pastinaken auch Schwarzwurzeln, Kürbisse, Topinambur, Wurzelpetersilie, Lauch, Kartoffeln, Zwiebeln und Kleegras. Diese Produkte werden nach den Prinzipien einer 1:6-Fruchtfolge angebaut. Das bedeutet, dass wir im ersten Jahr Wurzelpetersilie, und in den folgenden fünf Jahren auch andere Produkte wie z.B. Kleegras anbauen. Das Kleegras ernten wir nicht, es dient uns als Gründünger und nährt nicht nur den Boden, sondern lässt ihn auch ausruhen. So werden Pflanzennährstoffe im Boden angereichert, klimaschädliches CO2 gebunden und das Bodenleben stimuliert.

Neben dem Anbau von Bio-Gemüse waschen, sortieren und verpacken wir die frisch geernteten Produkte auch. Dafür stehen uns zwei große Hallen zur Verfügung. Nicht nur unsere eigenen Pastinaken werden hier „ladenfein“ gemacht, sondern wir übernehmen diese Arbeit auch für einige andere befreundete Biobauern aus der Umgebung.

Interview mit Jan und Sam

Wie lange baut ihr schon Bio-Gemüse an?

Jan: Alles begann 1979. Damals gab es noch sehr wenig Fachwissen über den Bio-Anbau, und ich habe selbst sehr viel herumprobiert. Natürlich gingen auch einige Dinge schief, aber ich habe sehr viel gelernt. Heute bin ich Bio-Bauer, und ohne die Stolpersteine in der Anfangszeit wäre ich jetzt bestimmt nicht da, wo ich bin. Das macht mich schon stolz!

Was ist für euch das besondere an der Bio-Landwirtschaft?

Sam: Ich habe noch nie etwas anderes getan, als biologische Landwirtschaft zu betreiben. Ich weiß nicht, wie es ist, Pflanzen mit chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln anzubauen. Ich schätze, dass dich die Bio-Landwirtschaft dazu bringt, kreativ zu sein und neue Lösungsmöglichkeiten auszukundschaften. Man entwickelt ein starkes Verantwortungsgefühl für seine Pflanzen auf dem Feld - und man lernt auch, loszulassen, wenn es nicht mehr anders geht. Wir probieren, unsere Gemüse so unattraktiv wie möglich in den Augen von Schädlingen erscheinen zu lassen, ohne dabei die nutzbringenden Insekten zu vergraulen.

Woher kommt „Arenosa“, der Name eures Betriebs?

Jan: Klingt ziemlich exotisch, stimmt’s? Das Wort kommt aber aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie ‚Alles, was auf Sand wächst und gedeiht’. Das beschreibt ziemlich genau, was wir hier tun!

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Boden

Ein gesunder Boden ist für uns Biobauern essentiell! Um sicherzustellen, dass er lebendig und vital bleibt, betreiben wir einen 1:6-Fruchtfolgewechsel. Teil davon ist ein Kleegras-Gemisch, das nicht nur leckere Blüten für Bienen und andere Insekten bietet, sondern auch besonders gut für die Humusbildung ist und eine vorteilige Bodenstruktur fördert.

Artenvielfalt

Diese Region ist für den ökologischen Landbau bestimmt und das sieht man sofort, wenn man die Fülle an Vögeln, Insekten und Säugetieren in diesem Gebiet betrachtet. Biobauern kämpfen nicht gegen die Natur - sie suchen eine optimale Zusammenarbeit mit ihrer natürlichen Umwelt.

Individuum

Die Pastinake ist über die letzten Jahre größtenteils in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht! Für unsere Vorfahren war die Pastinake noch ein Grundnahrungsmittel, auch im alten Rom war sie populär. Sie ist nicht nur reich an Mineralien und Vitaminen, sondern lässt sich auch vielseitig zubereiten: als Zutat in feinen Suppen, mit Kartoffeln oder Knollensellerie zerdrückt im Püree oder im Ofen geröstet. Wenn Sie sie kochen, kann die Pastinake einen etwas eigentümlichen Geruch verströmen - aber lassen Sie sich davon nicht irritieren, denn ihr Geschmack ist großartig!

Pastinaken sind in Europa und Asien beheimatet und sind mit Karotten, Sellerie und Petersilie verwandt. Während einer Frostperiode werden sie süßer, da die Stärke in Zucker umgewandelt wird. Vor der Ernte sind Pastinaken fest, aber wenn sie geerntet werden, werden sie weich. Am besten bewahrt man sie anschließend im Kühlschrank auf.

Gesellschaft

Im Laufe des Jahres beschäftigen wir ca. 15 - 20 Mitarbeiter. Wenn es geschäftiger wird, erweitern wir das Team auf etwa 30 Leute. Unsere Mitarbeiter schätzen es besonders, dass sie sowohl auf dem Hof als auch in unserer Produktionsstätte arbeiten können, da dies mehr Abwechslung bietet. Wenn es um Arbeitsbedingungen usw. geht, halten wir uns natürlich streng an die niederländische und europäische Gesetzgebung.

Klima

Im Vergleich zu Gewächshausgemüsen wie Tomaten und Gurken verbrauchen wir nicht allzu viel Energie für unsere Kürbisse, Zwiebeln und die anderen Feldfrüchte. Natürlich verwenden wir Energie, um unser Gemüse zu lagern, zu reinigen und zu transportieren. Aber wir versuchen, so intelligent wie möglich damit umzugehen, indem wir zum Beispiel die Restwärme der Kühlzellen zur Beheizung der Produktionsbereiche nutzen.

Zahlreiche internationale Studien haben gezeigt, dass Bio-Ackerbau im Boden viermal so viel CO2 bindet wie konventionell bewirtschaftetes Ackerland. Jüngste Studien aus den Niederlanden bestätigen die Ergebnisse einer 23-jährigen Feldforschung des US-amerikanischen Rodale Institute, die zu dem Schluss kommt, dass der biologische Ackerbau weit mehr CO2 bindet und damit unschädlich macht als konventioneller Ackerbau.

Wasser

Im Allgemeinen erhalten wir reichlich Regen in diesem Teil der Niederlande, das ist also kein Problem. Aufgrund des sandigen Bodens und unseres Bodenmanagements gibt es eine gute Drainage, was bedeutet, dass unsere Felder nicht unter Wasser stehen. Eines der größten Probleme für die Wasserbehörden hier ist, dass das ablaufende Regenwasser durch die intensive konventionelle Landwirtschaft sehr oft und in hohem Maße mit Agrarchemie und Nitrat aus der Gülledüngung belastet ist. Darunter leidet das gesamte Wassersystem. Indem wir keine chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmittel einsetzen, helfen wir, das Wasser auch abseits unserer Anbauflächen gesund zu halten.

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