Eine Initiative von

Robert Elshof

Robert Elshof

"Hi, ich bin Robert Elshof und baue gemeinsam mit meiner Frau Nathalie und unseren Kindern Cas und Mara Bio-Äpfel im niederländischen Dronten an. Wer einen Blick in unser Lagerhaus wirft, entdeckt noch alte Holzkisten aus dem Jahr 1970 mit dem Namen A. Elshof darauf. Das ist der Name meines Vaters. Er hat unsere Firma bereits 1968 in der Region Flevopolder gegründet. Ich bin hier aufgewachsen und habe schon als Kind auf den Obstwiesen mitgeholfen. 2002 habe ich die Firma von meinem Vater übernommen. Damals waren wir ganz auf die Belieferung von Supermarktketten spezialisiert. 2010 entschied ich mich dann zum ökologischen Anbau zu wechseln.

Seit der Umstellung kann ich beobachten, wie die Natur wieder Einzug auf unseren Wiesen hält. Zahlreiche Libellen, Schmetterlinge und Bienen finden bei uns wieder ein Zuhause. Ohrenkriecher und Marienkäfer helfen uns Schädlinge, wie z.B. Läuse, im Griff zu halten. Mein Ziel ist es, Bio-Äpfel sowohl in einer sehr guten Qualität als auch in großer Menge anzubauen. Unsere Obstwiesen sind 18 Hektar groß. Zusätzlich verpacken wir auch noch die Äpfel von vier weiteren Bio-Erzeugern aus der Umgebung.

Im Moment stammen drei Prozent der Lebensmittel in den Niederlanden aus ökologischem Anbau. Das ist noch viel zu wenig und ich versuche meinen Beitrag dazu zu leisten, das dieser Anteil steigt: Für mich liegen die Vorteile von Bio klar auf der Hand."

 

Interview mit Robert Elshof

Warum bist Du zum ökologischen Anbau gewechselt?
"Wir haben immer große Mengen Äpfel in einer guten Qualität produziert, aber 2007/ 2008 begann das alles für mich an Reiz zu verlieren. Die Produktion für konventionelle Supermärkte verläuft unter starren Vorgaben, die mit viel Papierkram verbunden sind. Am Ende lautet das Ziel immer: perfekte Ware, natürlich zu einem möglichst geringen Preis - der lag meist unter den Herstellungskosten. Irgendwann fragte ich mich, warum ich mich nicht der Herausforderung stelle und “bio” werde. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich so noch viel mehr die Möglichkeit hbe etwas Neues und Eigenes zu schaffen. Ich glaube daran, dass wir unsere Produkte transparent machen müssen, um so die Anonymität für den Kunden aufzubrechen.“

Wie hast Du dich auf die Umstellung zu Bio vorbereitet?
"In Dronten findet man die höchste Dichte an Bio-Höfen in den ganzen Niederlande. Deshalb war es für mich einfach andere zu besichtigen und um Rat zu fragen. Natürlich habe ich mich auch im Internet über das Thema informiert. Nach all dem, was ich gesehen und gelesen hatte, war mir schnell klar, dass das der Weg ist, den ich mit meiner Farm gehen will! 2013 werden wir dann offiziell und komplett Bio zertifiziert sein"

Mit welchen Schwierigkeiten hattest Du zu kämpfen?
"Im Frühjahr 2012 hatten alle Erzeuger, so wie ich, mit Frostschäden zu kämpfen. Die Ernte war deshalb recht gering, auch wenn die Qualität der Früchte sehr gut war. Die Frostschäden hatten natürlich nicht direkt mit meiner Bio-Umstellung zu tun, haben es aber auch nicht leichter gemacht. Was mir bei der Umstellung gerade am Anfang wirklich zu schaffen gemacht hat, waren all die Gräser und Käfer auf den Wiesen. Um diese mit natürlichen Mitteln im ökologischen Gleichgewicht zu halten, musste ich meine Bäume sehr genau beobachten und das ist gerade am Anfang sehr anstrengend. Aber allgemein läuft alles ziemlich gut!"

Was gefällt Dir am meisten daran auf deinen Wiesen zu arbeiten?
"Ich bin einfach gerne an der frischen Luft. Leider erlaubt es mir der Geschäftsalltag nicht mehr so oft, wie ich gerne wollte. Aber mindestens einmal am Tag bin ich dann doch draußen unterwegs. Das ist für mich immer besonders schön: Vor allem wenn im April die Bäume zu blühen beginnen und natürlich im frühen Herbst, kurz vor der Ernte, wenn die Bäume mit all den farbenfrohen Äpfeln zu sehen - ist einfach toll!"

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